Seit Jahren lese ich von Peter Greif. Man solle auf keinen Fall ankommen und meinen, Traumziel wäre der Marathon unter 4 Stunden. Das würde ja schließlich jeder schaffen. Das hat mich sehr abgeschreckt. Dann habe ich andere gelesen, die meinen, wenn man nicht unter 4 Stunden laufen kann, braucht man auch nicht auf den Laufstil achten. Das fand ich schlimm, denn gerade dann ist man lange unterwegs und sollte nicht nur ökonomisch, sondern auch orthopädisch sinnvoll laufen können. Aber so wirklich wichtig war das alles ja nicht, da ich sowieso nur sporadisch laufe. Und das nervt. Der Rennsteig wartet auf mich, ich weiß es, schließlich habe ich ihm zugesagt. Nun werde ich aber auch älter und regeneriere jetzt schon deutlich schlechter. Okay, also doch Greif? Greif für Senioren?
Und während ich in meinen Überlegungen bin, stirbt er. Hmm, zum Glück hat er sein Wissen, seine Erfahrungen in Algorithmen gehämmert und einen Trainer gibt es im Unternehmen auch noch, also geht’s ja trotzdem.
Ist es sinnvoll? Ich stehe nicht im Saft, ich bin sporadisch trainiert = untrainiert. Meine Umfänge belaufen sich auf 0 bis 30 Wochen-Kilometer, wobei die 0 häufiger sind. Naja, aber es wäre schon schön, mal so ein Jahr lang systematisch zu trainieren. Steffny und Marquardt bieten zwar umfangreiche Informationen, damit man sich so eine Jahresplanung zusammen bauen kann, aber da ist eine Menge zu beachten. Das Greif’sche Unternehmen bietet mir an, das für mich zu erledigen mit Format zur Form sozusagen. Das ist, was oft bei den Fragen nach den Trainingsplänen untergeht, die Jahresplanung. Es geht ja nicht nur um ein gezieltes 6 oder 12 Wochen Wettkampftraining, das kann man sich überall ziehen.
Okay, was gebe ich als Traumziel an? Na klar, Marathon in 4 Stunden, ein bisschen Provokation muss sein und 4 Stunden traue ich mir ja eh nicht zu. Aber im Moment geht es gar nicht darum. Ich bestelle einen HM-Trainingsplan, da ich für die 10 km keinen finde. Nächstes Jahr möchte ich meine alte Bestzeit von 00:59:19 auf 10 km aus dem Jahr 2012 gerne pulverisieren. Schauen wir mal. Damals war das nicht so arg anstrengend, aber heute laufe ich wesentlich langsamer. Aber damals bin ich auch mindestens 34 km in der Woche gelaufen, heute habe ich das ewig nicht mehr gemacht.
Los geht es also mit dem Einstiegsplan für die ersten 4 Wochen. Ich habe keine Kilometer reduzieren lassen, sondern werde das nach Körpergefühl machen. Die Zeitvorgaben habe ich anhand des Staffelmarathons vom letzten Jahr (10/2017) ermitteln lassen. Was anderes habe ich gerade nicht. Das ergibt eine Zielzeit von 69 Minuten – ziemlich weit weg vom Pulver, das sehe ich erst bei 55.