Vor langer langer Zeit, na gut, vor ein paar Wochen, erzählte ich im Chor, dass ich angefangen habe, Gitarre zu lernen. Sofort fragte mich eine Sängerin, ob ich Lust habe, sie suche schon lange jemanden, der sie begleitet. Ähm.
Anfängerin und meine Freude fand ich im Fingerstyle, nicht im Akkorde schrubben? Ich sagte trotzdem ja und sie brachte mir mal zwei Stücke mit, die sie gern singt. Als ich reinhörte, war ich aufgrund der Tempi erst einmal geschockt.
Irgendwann beruhigte ich mich wieder.
Seit sehr sehr kurzer Zeit, na gut, auch seit ein paar Wochen, nehme ich Gitarrenunterricht. Tatsächlich geht es mir um Liedbegleitung, da ich auch ohne die Sängerin erkannte, dass das vielleicht ganz nett und sozialverträglich wäre und ich dieses Ritsch-Ratsch nicht mag.
Mittlerweile habe ich einige Anschlagsmuster geübt und kann variieren. Vor kurzem hatten wir dann einen Song, den ich ausschließlich im Barrè griff. Aber durch die Dämpftechnik gab es den ständigen Wechsel zwischen An- und Entspannung, super Training für die Muskeln.
Und dann nahm ich mir die Stücke der Sängerin noch einmal vor. Und dann hatte ich Mut. Also treffen wir uns und dann? Ich hoffe, trotz all meiner perfektionistischen Anwandlungen und damit einhergehenden Beklemmungen, Ängste, nix falsch machen dürfen usw., ich hoffe, dass ich Spaß haben werde. Die Lieder sind schön und machbar. Bei einem steht ein Schlagmuster dabei, bei dem anderen habe ich mir ein paar Versionen auf YouTube angehört und mir ein Schlagmuster abgeleitet.
Vielleicht finde ich noch jemanden, der ein bisschen trommelt oder so, damit ich neben der Solosängerin, nicht das Soloinstrument spielen muss. Oder ich gewöhne mich wieder daran. Mit der Trompete habe ich allein, im Quartett, der Big Band und im Orchester gespielt. Mit der Blockflöte zuvor ebenfalls allein, das muss noch irgendwo in mir sein, wie das geht. Und die Solistin ist noch immer sie, ich spiele nur die Rhythmusgitarre.
Ich glaube, ich freue mich. Dazu soll Waldi da sein.