Im Februar war mir nach jedem Lauf schwindlig bis schlecht. Dann kam der Lauf, bei dem das schon während des Laufens bei Kilometer 5 passierte. Nach einer Pause versuchte ich es im März erneut, musste nach 1,2 km in die Gehpause und kehrte um. Danach war ich 1. sehr vorsichtig und 2. demotiviert.
Seit Februar sind wir im Fitness-Studio angemeldet und gehen regelmäßig 2 bis 3 mal pro Woche trainieren. Das klappt sehr gut. Keinerlei Kreislaufprobleme. Aber meiner Frau fiel auf, dass ich die Ausdauergeräte beim Aufwärmen abkürzte, mied. Hm ja.
Und dann kam der Rennsteiglauf und ich schaute gelegentlich auf die Uhr. Jetzt wäre ich etwa da, nun dort und mittlerweile vielleicht im Ziel. Die Urlaubspläne hatten wir nicht geändert und so verbrachten wir Zeit in Thüringen. Es wurde ein wunderbarer Wanderurlaub durch den Thüringer Wald und wenn ich dort Lauflust und Motivation nicht gefunden hätte, wäre ich ernsthaft krank. Aber zum Glück alles gefunden.
Am Abreisetag noch der Lauf-Versuch. Die ersten Meter mühte ich mich, doch führten sie unter einem herrlichen Blätterdach auf einem weichen Waldweg entlang und Warmlaufen ist nun mal kein Schweben. Nach einem Kilometer war meine Atmung ein Keuchen und ich gab pfeifende Atemgeräusche von mir, das alles bei einem Puls von nur 126. Ich war frustriert, entsetzt, konnte den Puls zum Pfeifen nicht glauben. Zum Glück kam da der steilere Anstieg, den ich mit einer Pace von über 18 Minuten/ Kilometer ging, sowieso gehen wollte. Die Atmung beruhigte sich. Oben lief ich wieder an, noch ein kurzer Anstieg, dann am Waldrand entlang und durch den Wald auf einem felsigen Grund leicht bergab. Ich rauschte in eine Senke und flog kraftvoll berauscht den Mini-Anstieg wieder hoch. Noch ein bisschen wellig bis gerade auf einer Art Waldautobahn und nach 4 Kilometern fühlte ich mich, zurück am Ausgangspunkt, immer noch wohl und hätte mehr gekonnt. Das Pfeifen war nach der Gehpause weg, was mir im Nachhinein dann auch auffiel. 🙂
Am nächsten Tag meinte mein Gluteus M.-Konglomerat vom Urlaub überlastet zu sein. Dennoch sind wir ins Fitness-Studio und nur beim Aufwärm-Rudern bemerkte ich sie, ansonsten arbeitete ich Brust, Arme, Rücken, Bauch ab und hinterher ging es auf die Hydro-Massage-Bank, Poppes massieren.
Mittlerweile habe ich ein zweites Mini-Läufchen von 3,8 Kilometern gemacht, ganz flach, damit mein Gluteus M. nicht überlastet wird und gezielt ein Bein-Kraft-Training durchgeführt, um kurze erschöpfende Impulse zu setzen. Dazu Dehnen, ein paar Globuli, kalte Duschen, Faszienrolle und Fußmassage. Nun habe ich Muskelkater, die Schmerzen jedoch sind zu einer Reizung abgeklungen.
Der nächste planmäßige Start ist der Halbmarathon Ende September beim Schiefergebirgslauf. Sollte ich nicht dran denken? Mache ich aber und vermutlich hilft mir der Gedanke, brav zu bleiben. 21 Kilometer durch profiliertes Gelände sind nicht soviel und 3 Monate reichen, um sich gesittet, ohne Hast darauf vorzubereiten, wenn es nur um’s Ankommen geht.