Das ist, was das Laufen einen lehrt. Schritt für Schritt kommt man vom Start zum Ziel.
Nächste Woche geht es mit Boriska in die heiße Phase. Bisher haben wir uns um die Mikrofilarien gekümmert. Sie bekommt seit 2 Monaten Advocate und hat 30 Tage Doxycyclin schlucken müssen, um die Wolbachien zu töten, die den Herzwürmern die Vermehrung ermöglichen, also neue Mikrofilarien bilden. Am Dienstag gibt es die erste Melarsomin-Injektion. Wir sind ganz schön angespannt und versuchen das vor uns selbst und somit vor dem Hund zu verbergen.
Daher war ich heute mal wieder Schritt für Schritt unterwegs. Und es war herrlich. Das erste Mal seit wir Hund haben. Wir sind ja mittlerweile fast täglich 10 km mit Hund unterwegs, morgens und abends lange Runde, mittags und ggf. zur Nacht noch einmal kurz. Das haben die Muskeln am Anfang nicht so spaßig gefunden, obwohl wir bis heute gesteigert haben, Boriska ist am Anfang auch nicht so weit gelaufen. Aber unsere Körper haben sich daran gewöhnt. Und Laufen ist ja noch etwas anderes als mit Hund gehen.
Nach 20 Minuten Laufen wollte ich heute 5 Minuten Gehpause einlegen, aber irgendwie habe ich mich nach etwa 2 Minuten bereits wieder laufend vorgefunden. Unbewusst war ich gestartet, was mich sehr freute, normal muss ich mich überzeugen, wieder loszulaufen.
Auf den letzten Metern habe ich mich für eine Beschleunigung entschieden, etwas Tempo fühlen und versucht mein früheres Renntempo zu erreichen. So ganz wird es das nicht gewesen sein, aber es fühlte sich viel besser an, als dieses langsame Geschlappe. Da hilft nur trainieren und zwar erst mal laaaangsam.
Wenn Boriska Dienstag in der Klinik ist, werde ich zum Feierabend laufen gehen. Das ist vermutlich ein guter Plan gegen die Sorgen. Eine schöne Verbindung von Hund und Sport. Ich hoffe immer noch, dass wir eines Tages zusammen Laufen gehen. Nun Dienstag geht sie in die Röhre, dann wissen wir hoffentlich mehr über den Zustand ihrer Lunge.