April Kilometer-Urlaub

Ohne Emmilia ging es an die Ostsee. In Barth am Bodden liehen wir uns gleich am Samstag Räder aus.

Barther Bodden

Barther Bodden mit unseren Leiharbeitern

Der erste Kurztripp auf diesen war ätzend, die Schulter meldete nach kurzer Zeit, dass das hier nicht so toll wäre. Dennoch radelten wir ein paar Kilometer und schauten uns Städtchen und Umland Richtung Strelasund an. Ich griff häufig um, soweit es halt ging.

Der Sonntag begann mit Schnee und Eisregen.

Wetterchen

Wetterchen

Wir fuhren im Auto nach Prerow (Darß) und wollten von dort 5 km ins Natureum laufen. Aber 1. war Darß-Marathon und die Läufer waren genau zu diesem Zeitpunkt in Prerow und 2. kam die Sonne raus. Also parkten wir im Städtchen und liehen uns im Shop 8 Mountainbikes aus. Der Sattel hart wie ein Brett und ich in Jeans oben drauf, aber ansonsten war ich sehr zufrieden.

Tagelöhner

Mit dem Tagelöhner war ich zufriedener

Wir radelten zum Leuchtturm. Nach dem Stopp im Natureum, ging es weiter durch den Darßer Urwald nach Ahrenshoop.

Am Prerower Leuchtturm vor dem Natureum

Am Prerower Leuchtturm vor dem Natureum

Wir hatten Glück, bei der Kälte gab es keine Mücken, so dass es eine sehr schöne Strecke war, nur der Weg aus Betonteilen rüttelte uns unangenehm durch.

Darßer Urwald

Darßer Urwald

Die Kälte war aber natürlich zweischneidig. Da wir nicht mit Radeln gerechnet hatten, hatten wir uns auch nicht so gekleidet. Mützen hatten wir keine und die Touristenshops nicht offen. Am Ende trug T. unsere Haarbänder als Handwärmer. Meine Hände waren seltsamer Weise total warm.

Küste am Strand von Ahrenshoop

Küste am Strand von Ahrenshoop

Auf dem Rückweg nach Prerow mussten wir absteigen.  Ich hatte zwar meine Kapuze abgeknöpft und über den brettharten Sattel gelegt, aber mein Knie brannte. T. taten mittlerweile die Handgelenke weh. Sandiger Boden und Erschütterungen waren vermutlich die Auslöser. Egal eine tolle Tour. Insgesamt etwa 35 km.

Am Wegesrand von Ahrenshoop zurück

Am Wegesrand von Ahrenshoop zurück

Montag und Dienstag mussten wir Knie-Ruhe halten. Montag wanderten wir entlang einsamer Sandstrände, sahen uns Touristenattraktionen wie die Tauchkugel an. Angeblich kann man an 300 Tagen im Jahr etwas anderes als grünes, trübes Wasser sehen, wir sahen grünes, trübes Wasser.

typisches Touristen-Foto in Zingst

Typisches Touristen-Foto in Zingst

Der Strand entschädigte. Ruhe pur, Erholung pur, wir waren nach zwei Stunden entlang laufen richtig zufrieden und entspannt.

Kilometerweit einsamer Sandstrand bei ungemütlichem Wetter

Kilometerweit einsamer Sandstrand bei ungemütlichem Wetter

Die Kneipp-Anwendung gab es hier kostenfrei. Nach den ersten Minuten fühlten sich die Füße auch wohl.

Dienstag fuhren wir nach Stralsund in Meeresmuseum und dann nach Rügen hinüber und bis zum Kap.

Ruegen_Kap_02

Die Steilküste hinab am Kap Arkona

Kap Acorna bei Saßnitz auf Rügen

Kap Akorna bei Saßnitz auf Rügen

Mittwoch machten wir so weiter und landeten auf Empfehlung einer Verkäuferin in einem privaten Museum der Naturschatzkammer.  Dort war es wunderbar. Dieser Stein:

Mineral im Museum

Mineral im Museum

erinnerte mich dann an diesen Fisch (Meeresmuseum Stralsund):

Stein-Fisch

Stein-Fisch

Am Abend unternahmen wir eine kleine Rad-Tour von etwa 5 – 10 km in der Barther Gegend.

Abendlicht über dem Barther Bodden

Abendlicht über dem Barther Bodden

Donnerstag fuhren wir nach Zingst und liehen wieder bei Shop 8 Räder aus. Diesmal Tourenräder. Von hier ging es über die Sundische Wiese und das dortige sehr schnucklige Hotel mit super freundlichem Personal im Restaurant zum Pramort.

Sundische Wiesen

Sundische Wiesen

Im Restaurant machten wir Halt, da wir in einen eisigen Regen gekommen und ziemlich nass waren. Wir tranken einen Tee/Kaffee, unterhielten uns sehr nett mit dem Service. Es war super gemütlich und  der Glasanbau lädt sicher abends zum Weintrinken und plauschen ein. Wenn wir noch einmal in die Gegend fahren, werden wir vielleicht dort buchen.

Zingst Pramort

Zingst Pramort

8 km weiter östlich, am Pramort, gibt es Vogelbeobachtungshütten. Zu einem ist es Brutgebiet und zum anderen kommen die Kraniche nach Zingst zum Rasten. Aus den Hütten hat man einen schönen Blick.

Auf dem Rückweg fuhren wir noch zur dortigen Hohen Düne. Diese soll sich wieder bewalden und die Entwicklung dahin kann nun quasi live miterlebt werden, wenn man halt lange genug lebt.

Hohe Düne

Hohe Düne wie gemalt mit dem Wolkenspiel und den im Wind gewachsenen Bäumen

Es war ein herrliches Schauspiel mit den Wolken. Zum Glück blieb es dort jedoch trocken.

Hohe Düne vom Aussichtsturm aus

Hohe Düne vom Aussichtsturm aus

Am Bodden entlang radelten wir wieder durch die Wiesen. Der Rückweg war qualvoll, der windgeschützte Waldweg gesperrt, den ich uns eigentlich herausgesucht hatte. Es ist fast immer Nordwest-Wind dort, daher war klar, dass wir auf dem Rückweg Windschutz nehmen sollten. Aber den gab es nicht. Nach insgesamt 35 km, einem Hagelschauer, dessen Hauptwerk wir zum Glück in einer Blechhütte ausstehen konnten, mit sehr heftigem Gegenwind und dank der doofen Touri-Wegweiser kilometerweitem Umweg an der Windkante, kamen wir dann zerschlagen wieder in Zingst am Fahrradverleih an. Wer es braucht, verbringt halt so seinen 43. Geburtstag.

Zingst_Nov_02

Am Abend wollten wir in das vegetarisch-vegane Restaurant in Prerow. Als wir gleich 17 Uhr zur Öffnung kamen, wurde uns mitgeteilt, dass sie soviele Hotelgäste hätten, dass sie keine Gäste von auswärts einließen. Komisches Restaurant und auf der Website stand nichts davon. Mittlerweile haben Sie den Hinweis auf der Startseite drauf. Für uns hieß es dann halt selber kochen oder Inder. Wir wählten den Inder das K2 in Prerow, solide Küche, schön scharf.

Freitag war Abreise, wir machten noch einen schönen langen Strandspaziergang und packten dann unsere Sachen.

Ein recht gewöhnlich grauer Stein kam mir an einem der Tage in die Finger. Nach dem Aufbrechen einer sich anbietenden Schichtlinie zeigte er innere Schönheit.

Schichtgestein

Hübsch rostig und mineralreiches Gestein

Insgesamt mochte ich diesen Urlaub. Unsere orangefarbene Ikea-Wohnung, die uns freundlich warm beherbergte, die Gegend, unsere Unternehmungen, wir hatten eine wirklich entspannte, schöne, zweisame Zeit.

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